November 2021

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Ein Hauptraum mit angegliederten Nischen: Das Raumgefüge des Kindergartens in Horn wird mit der Fertigstellung des Rohbaus nun jeden Tag klarer und klarer ersichtlich. Ein einfaches, aber gleichermassen komplexes Raumgefüge schwebte uns vor und mit jedem Besuch auf der Baustelle sind wir etwas optimistischer, dass es gelingen könnte.

Unsere Entwurfsmethode des Weiterbauens, des Vermischen und Verfremden von Referenzen und – in diesem Fall in besonderem Masse – des Überlagern von Themen, wurde bei diesem Objekt exemplarisch auf Tauglichkeit überprüft: Der Bau ist Teil eines Ensembles aus einer Mehrzweckhalle, Hauswartungsbungalow und nun einem Kindergarten – also die Erweiterung einer Anlage der späten 1960er Jahre, die wir (vor 7 Jahren) selbst renoviert und umgebaut hatten. Es handelt sich dabei um den zeittypischen, vom Brutalismus und besonders von einigen Phasen im Werk von Le Corbusier beeinflussten massiven Modernismus: Kraftvolle Strukturen, roher Sichtbeton, grober Putz – im Innern verfeinert mit Akzenten aus Holz und kräftigen Farben. Das Raumprinzip wiederum leiteten wir von anderen historischen Vorbildern ab – jenen der Arts-and-Crafts-Bewegung und ihrer Übertragungen auf dem Festland –  hier mehr dazu. Und schliesslich wurden diese beiden Einflusslinien mit den Anforderungen einer zeitgenössischen Pädagogik zusammengeführt- und im Sinne eines neuen Ausdrucks wurden die Spuren so weit verwischt, dass sie in einem altneuen Ganzen zusammenfliessen.

Einen Zwischendank an dieser Stelle schon jetzt für die sorgfältige und engagierte Bauleitung durch das Team von Gemperli Stauffacher Architektur (St.Gallen) und an jenes der Firma Popp, die beide trotz Kälte und Regen mit Freude, Hingabe und ungewöhnlicher Präzision unsere Raumphantasien in eine gebaute Realität übersetzen.